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Qualitätsziele der Universität Freiburg in Studium und Lehre – Positionspapier der Philologischen Fakultät

 

Qualifikationsprofil

LERNEN. Als Forschungsuniversität setzt sich die Universität Freiburg zum Ziel, ihren Studierenden wissenschaftliche, fachliche und personale Kompetenzen zu vermitteln, die auch auf dem nationalen und internationalen Arbeitsmarkt anschlussfähig sind.

 

Studierende erwerben wissenschaftliche Fach- und Methodenkompetenz.

Der Erwerb wissenschaftlicher Fach- und Methodenkompetenzen war immer schon ein grundlegendes und selbstverständliches Qualifikationsziel in Studium und Lehre und wird es immer sein. Es ist so grundlegend und selbstverständlich, dass konkrete Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels unter spezifischeren Punkten formuliert werden müssen (siehe unten).

 

Studierende erlernen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis.

„Gute wissenschaftliche Praxis“, wie sie z.B. in Deutschland maßgeblich von der DFG- Denkschrift „Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ definiert wurde, ist ein weites Feld. Für Studierende relevante Grundsätze umfassen dabei aus unserer Sicht bes. die Einhaltung von Standards beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten, Eigenständigkeit und die Sensibilisierung für qualitative Leistungs- und Bewertungskriterien. Das wissenschaftliche Arbeiten nach den jeweiligen Fachstandards (lege artis) ist ein expliziter Lehrinhalt in allen Seminaren und Tutoraten für StudienanfängerInnen und wird implizit auch danach laufend vermittelt. Die „Ordnung der Albert-Ludwigs-Universität zur Sicherung der Redlichkeit in der Wissenschaft“ wird von den Fächern ihren Studierenden bekannt gemacht. Der Verletzung geistigen Eigentum insbesondere durch Plagiate wird von den Fächern mit einer verpflichtenden Selbsterklärung vorgebeugt, die  allen Hausarbeiten hinzuzufügen ist. Täuschungsversuche bei Prüfungs- und Studienleistungen werden in den Rahmenprüfungsordnungen behandelt und führen zum Nicht-Bestehen der jeweiligen Leistungen. In der Promovierendenausbildung gibt es Modulbestandteile zur Redlichkeit in der Forschung.

Die Fakultät legt großen Wert auf gute wissenschaftlicher Praxis in Studium und Lehre, sieht ihre derzeitigen Maßnahmen aber auch als ausreichend an. Eine zentral zur Verfügung gestellte  Plagiats-Software  würde  ihr da  und  dort  die  Arbeit  erleichtern,  eine  gewisse Vergleichbarkeit der Überprüfungen zwischen den Fakultäten sicherstellen und das Bewusstsein der Studierenden für geistiges Eigentum weiter schärfen.

 

Studierende erwerben inter- und transdisziplinäre Kompetenzen.

Philologie wurde seit ihrer akademischen Etablierung im 19. Jahrhundert immer auch  kulturwissenschaftlich gedacht. Gerade durch ihre kulturwissenschaftliche Komponente sind die Fächer der philologischen Fakultät von jeher inter- und transdisziplinär angelegt. In Studium und Lehre äußert sich das z.B. durch die beliebte Lehrveranstaltungs-Form der Ringvorlesung, in der verschiedene Fächer zu einem Thema beitragen, oder durch eine Vielzahl von Lehrveranstaltungen, die von Vertretern zweier Fächer gemeinsam durchgeführt werden. In  jüngster  Zeit  haben  insbesondere  die  transdisziplinären  Forschungsverbünde  (GRK

„Faktuales und Fiktionales Erzählen“,  SFBs „Helden“ und „Muße“)  auf  die Lehre zurückgewirkt. Zu erwähnen ist auch die führende Rolle der Fakultät in der Organisation des inter- und transdisziplinär angelegten Studium generale. Einzelne Studiengänge wie der M.A.

„Europäische Literaturen und Kulturen“ sind dezidiert interdisziplinär angelegt. In den Ergänzungs- bzw. Optionsbereichen der Prüfungsordnungen ist Spielraum für die Zusammenstellung individueller interdisziplinärer Programme gegeben, wobei insbesondere der Ergänzungsbereich in den B.A.-Studiengängen große Offenheit und Freiheit bietet. Diese Offenheit des Ergänzungsbereichs ist allerdings nicht immer bekannt und sollte besser kommuniziert und sichtbar gemacht werden. Von Studierendenseite wird oft bemängelt, dass der Besuch von Lehrveranstaltungen über die Vorgaben der Ergänzungs- und Optionsbereiche hinaus im transcript of records nicht abgebildet werden kann – dieses Problem betrifft aber nicht nur die Philologische Fakultät und müsste dringend zentral angegangen werden.

Als fakultätsspezifisches und kurzfristig realistisches Ziel lässt sich im Bereich des Erwerbs inter- und transdisziplinärer Kompetenzen die bessere Sichtbarmachung der Offenheit des Ergänzungsbereichs in den B.A.-Studiengängen formulieren. Mittelfristig werden im Kontext der Digital Humanities (siehe unten) auch zunehmend informationstechnologische Kompetenzen ins das Lehr- und Lernangebot der Philologischen Fakultät eingehen. Langfristig wäre zu reflektieren, inwieweit inter- und transdisziplinäre Initiativen sich verstärkt auch auf Felder außerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften erstrecken sollen.

 

Studierende erwerben anschlussfähige Kompetenzen und werden bei der beruflichen Orientierung unterstützt.

Die Studierenden der Philologischen Fakultät erwerben grundlegende sprach-, literatur- und kulturwissenschaftliche Kompetenzen, die sie in einer Vielzahl von Berufen einsetzen können. Ein klar definiertes Berufsfeld gibt es dabei v.a. im Lehramt, wo durch die Umstellung auf die M.Ed. Studiengänge soeben die Professionsorientierung (freilich zu Lasten der fachwissenschaftlichen Anteile) markant ausgebaut wurde. Auch in zahlreichen B.A. und M.A.-Studiengängen gibt es Praxismodule in Form von Praktika bei einschlägigen Institutionen oder der Vermittlung spezifischer Praxiskompetenzen. Die Fakultät unterstützt die Studierenden bei der beruflichen Orientierung in den Studienberatungen der Fächer. Sie hat darüber hinaus mit Erfolg die Vortragsreihe „Berufspraxis für Philologinnen und Philologen“ eingeführt, in der PhilologInnen ihre Erfahrungen in der Berufswelt vorstellen und somit einen Einblick in ihren Werdegang nach dem Universitätsabschluss geben. Spezifische berufsfeldorientierte Kompetenzen werden im BOK-Bereich der B.A.-Studiengänge vom Zentrum für Schlüsselqualifikationen vermittelt.

Abgesehen vom Lehramt sieht es die Fakultät allerdings nicht als vorrangiges Ziel an, ihre Studierenden gezielt auf einen bestimmten Beruf vorzubereiten. Da die Berufsfelder auf dem einschlägigen Markt oft diffus sind, soll das Hauptaugenmerk der Fakultät auch in Zukunft auf der Vermittlung allgemeiner Kompetenzen in der Philologie und Kulturwissenschaft liegen.

 

Studierende erwerben Problemlösungskompetenz, die Fähigkeit zu lebenslangem Lernen und werden zu eigenständigem und kritischem Handeln und Denken befähigt.

Theorien, Methoden und Praktiken des wissenschaftlichen Arbeitens stehen noch vor der Vermittlung von konkretem „Faktenwissen“ im Zentrum von Studium und Lehre an der Philologischen Fakultät. Auch wenn viele Lehrveranstaltungen einem bestimmten Thema gewidmet sind, wird bei der Erschließung des Themas die Herangehensweise stets reflektiert und vermittelt. Verschiedene Positionen werden dargestellt und kritisch abgewogen. Diese Dialektik von Argumenten und Ansätzen ist so grundlegend für unsere Fächer, dass sie sich in fast jeder Seminararbeit spiegelt. Damit erwerben die Studierenden allgemeine Problemlösungskompetenzen und kritisches Bewusstsein weit über ihr Studium hinaus. Die Auseinandersetzung mit Texten (Textstrukturen, Textsemantik, Pragmatik) und anderen in der heutigen Gesellschaft zentralen Medien befähigt die Studierenden, in Beruf und Gesellschaft ihre Standpunkte zu vertreten und selbstbewusst zu agieren. Verbesserungsbedarf gibt es aber in der Kommunikation und Benennung dieser grundlegenden Kompetenzen. Bei den Lehrevaluationen wird die Frage nach dem Erwerb von Problemlösungskompetenzen meist deutlich schlechter als die übrigen Fragen beantwortet. Das liegt aber kaum daran, dass diese Kompetenzen nicht vermittelt werden, sondern eher daran, dass sie so elementare Operationen des Arbeitens mit Sprache, Texten und kulturellen Phänomenen darstellen, dass sie oft nicht eigens benannt und hervorgehoben werden. Damit die Studierenden also mit dem Begriff

„Problemlösungskompetenz“ überhaupt etwas Konkretes verbinden können, wäre es nötig, ihn in Studium und Lehre öfter zu explizieren. Ein messbares Ziel in diesem Sinn könnte sein, die Lehrevaluationen in diesem Punkt gegenüber dem Status quo zu verbessern.

 

Die Entwicklung personaler und interkultureller Kompetenz wird gefördert, Persönlichkeitsentwicklung wird ermöglicht, und die Studierenden werden zum erfolgreichen Agieren in einer globalisierten Welt befähigt.

 

Mit ihrer humanistischen Tradition und den Gegenstandsbereichen Literatur, Sprache und Kultur steht die Philologische Fakultät schon auf der Ebene der Lehrinhalte den Begriffen von Persönlichkeitsbildung und kultureller Vermittlung nahe. Das breite interkulturelle Angebot der Fächer schlägt sich sogar in der Ausrichtung und den Namen einzelner Studiengänge (z.B. M.A. „Fremdsprache    Deutsch/Interkulturelle    Sprach-     und   Literaturwissenschaft“; M.A. „Russlandstudien – Literatur, Geschichte und deutsch-russischer Kulturkontakt“) und Forschungsverbünde (z.B. IGK 1956 „Kulturtransfer und ‚kulturelle Identität‘ – Deutsch- russische Kontakte im europäischen Kontext“) nieder. Interkulturelle Kompetenz kann aber auch das Bewusstsein von der Alterität historischer Kulturen einschließen, das die vorwiegend historisch arbeitenden Fächer bzw. Teilfächer vermitteln.

Auf einer mehr prozeduralen Ebene wird interkulturelle Kompetenz durch Auslandsaufenthalte gefördert, die im Bereich der modernen Fremdsprachen zwingend und auch sonst erwünscht sind. Umgekehrt lernen Freiburger Studierende auch von internationalen incoming students. Um diesen den Einstieg in das philologische Lehrangebot zu erleichtern, möchte die Fakultät in einzelnen Fächern (z.B. Griechische und Lateinische Philologie, Skandinavistik) mittelfristig das Angebot von Lehrveranstaltungen in englischer Sprache ausweiten. Ein großflächiger Umstieg auf die Unterrichtssprache Englisch kommt gerade in den nicht-anglistischen Neuphilologien sachlich nicht in Frage.

Die Entwicklung persönlicher Kompetenz wird u.a. durch den hohen Stellenwert der Lehrveranstaltungs-Form des Seminars in der Philologischen Fakultät gefördert. Sie ist in der Regel gekennzeichnet durch aktive Partizipation der Studierenden, Diskussion und Austausch von Argumenten sowie längere Präsentationen und Stellungnahmen in mündlicher und schriftlicher Form. Die Studierenden begreifen sich so nicht nur als Wissensempfänger, sondern als aktive Mitgestalter in einem offenen Diskurs. Aus den Fächern heraus bilden sich immer wieder aktiv kulturschaffende studentische Initiativen, etwa in den Bereichen Literatur und Theater. Einen besonderen Akzent soll in Zukunft der geplante M.A. „Theater“ setzen, der die Theaterinitiativen und -institutionen in und um Freiburg zusammenführen und einen theaterpädagogischen und persönlichkeitsbildenden Schwerpunkt setzen möchte.

Angesichts der natürlichen Affinität der Philologien und Kulturwissenschaften zur Entwicklung von Persönlichkeit und interkultureller Kompetenz sowie der zahlreichen bestehenden Maßnahmen sieht die Philologische Fakultät hier kein Defizit. Spezifische Zielvorgaben könnten allenfalls die erfolgreiche Einführung der genannten Studiengänge und die Erhöhung der Zahl englischsprachiger Lehrveranstaltungen in manchen Fächern sein.

 

Operative Ziele

LEHREN. Didaktisch hochwertige Lehre wird sichergestellt und explizit gefördert, um den Kompetenzerwerb der Studierenden auf höchstem Niveau zu ermöglichen. Dabei kommt der forschungsorientierten Lehre eine besondere Bedeutung zu.

 

Die hohe didaktische Qualifikation der Lehrenden ist zentrales Ziel und wird stetig gesichert  und gefördert.

Die didaktische Qualifikation der Lehrenden ist der Philologischen Fakultät sehr wichtig und bildet u.a. einen zentralen Bestandteil ihrer Berufungspolitik. In den Berufungskommissionen ist die didaktische Eignung stets ein prominentes Thema, und keine Bewerbung mit offensichtlichen didaktischen Defiziten kann erfolgreich sein. Zur Wahrnehmung hochschuldidaktischer Weiterbildungsangebote kann die Fakultät nur ermuntern.

Die Sicherung didaktischer Standards erfolgt nicht zuletzt über die Lehrevaluationen, die alle drei Semester verpflichtend für alle Lehrveranstaltungen stattfinden – in den übrigen Semestern kann sie auf freiwilliger Basis vom wissenschaftlichen Nachwuchs in Anspruch genommen werden. Die Philologische Fakultät  führt ihre Lehrevaluationen seit Sommersemester 2014 ausschließlich elektronisch durch, was Vor- und Nachteile mit sich bringt. Vorteilhaft sind die leichtere Organisation und die Tatsache, dass sich Dozierende durch Nichtausteilen der Evaluationsbögen der Evaluation nicht entziehen können. Potenziell nachteilig kann die im elektronischen Verfahren übliche Freiwilligkeit der Evaluation außerhalb der Unterrichtszeiten sein – es besteht dann die Gefahr einer Verzerrung der Ergebnisse, wenn sich nur bestimmte Studierende an der Evaluation beteiligen. Um dieser Gefahr vorzubeugen, wäre ein Verfahren zu überlegen, in dem elektronisch während der Unterrichtszeit evaluiert wird. Praktikabel wäre das aber wohl nur, wenn die Evaluation auch gut mit mobilen Kleingeräten wie Smartphones und Tablets durchführbar wäre. Hier wünscht sich die Fakultät Unterstützung im technischen Bereich.

Die Evaluationsberichte werden in allgemeiner und anonymisierter Form von einem der Studiendekane in der Studienkommission und im Fakultätsrat vorgestellt und diskutiert. Fällt die Gesamtbewertung individueller Lehrveranstaltung unter die Note 3,0 werden die Gründe dafür in persönlichen Gesprächen analysiert. Insgesamt schneidet die Philologische Fakultät bei den Lehrevaluationen gut ab – bei der letzten Vollevaluation der Lehre im Sommersemester 2017 lag die Durchschnittsnote in der Kategorie „Gesamtbewertung“ je nach Seminar zwischen 1,7 und 2,7 (auf einer Skala von 1, „sehr gut“, bis 6, „sehr schlecht“).

Lehrpreise können Anreiz und Förderung besonderer didaktischer Leistungen sein. Die Fakultät wirbt für die Teilnahme an Lehrpreisen und unterstützt ihre Mitglieder bei der Antragstellung. Studiendekane und Studienkommission geben ihr Feedback dazu. In Zukunft plant die Fakultät, durch die Nutzung der in der neuen LVVO vorgesehenen Spielräume (Deputatsreduktion für Lehrentwicklung) zusätzliche Anreize und Förderungen didaktisch wertvoller Lehrkonzepte.

Konkrete Ziele könnten die Optimierung der Lehrevaluationen bei technischer Unterstützung, die Beibehaltung der guten Ergebnisse der Evaluationen und die Umsetzung der LVVO im genannten Sinn sein. Für die weitere Einordnung der Ergebnisse der Lehrevaluationen wäre es wünschenswert, gerade im Punkt „Gesamtbewertung“, der eine Vergleichbarkeit zumindest in Ansätzen zulässt, auch die Ergebnisse anderer Fakultäten zu kennen. Das ließe sich aber wahrscheinlich nur durch eine Änderung der universitären Evaluationsordnung machen.

 

Der Einsatz innovativer Lehr-/Lernformen wird gefördert und Lehrende für den sinnvollen Einsatz digitaler Lehrmethoden qualifiziert.

Die Philologische Fakultät sieht sinnvolle innovative Lehr-/Lernformen und den sinnvollen Einsatz digitaler Lehrmethoden als wesentliche Bestandteile der guten Lehre der Zukunft an. Zum Teil hängt beides auch zusammen: Innovative Lehr- und Lernformen (wie z.B. flipped classroom oder institutionenübergreifende Formate zwischen Universität und Schule) werden oft auf dem Einsatz digitaler Lehr- und Lernelemente beruhen. Die neue LVVO sieht explizit die Möglichkeit von Deputatsreduktion durch Entwicklung neuer digitaler Lehrformate vor. Diese Möglichkeit will die Fakultät in Zukunft nutzen und einen intern verbindlichen Rahmen dafür schaffen. Positiv auf die Entwicklung digitaler Lehrformate könnte sich auch die Etablierung eines Digital-Humanities-Lehrangebots auswirken, das die Fakultät derzeit plant. Grundsätzlich wird freilich auch in Zukunft die Präsenzlehre als Basis guter Lehre angesehen. Darauf aufbauend, werden Elemente digitaler Lehre das Angebot zunehmend erweitern und bereichern.

Obwohl einzelne Lehrende der Fakultät sich schon intensiv mit den Bereichen Digitalisierung der Lehre und E-Learning auseinandergesetzt haben, wäre eine Erhöhung der einschlägigen Initiativen wünschenswert und ein Ziel. Unterstützt könnte die Erreichung dieses Ziels z.B. durch E-Learning-Module nicht (nur) für Studierende, sondern auch für Lehrende werden, in denen den Lehrenden Möglichkeiten und Realisierungsformen der digitalen Lehre aufgezeigt werden. Da die Philologische Fakultät aber weder die Ressourcen noch die Kompetenzen für die Entwicklung eines solchen Moduls hat, wäre das ein Wunsch an die zentrale Abteilung Lehrentwicklung und Lehrqualität bzw. die Abteilung E-Learning des Rechenzentrums.

 

Lehre und Forschung sind in allen Phasen des Studiums eng verbunden.

Eine enge Verzahnung von Lehre und Forschung in allen Phasen des Studiums ist für die Philologische Fakultät selbstverständlich. Naturgemäß ist die Verschränkung bei fortgeschrittenen Studierenden aber enger als bei Anfängern. Die Lehrenden unterrichten in der Regel entweder auf Gebieten, auf denen sie selbst forschen, oder sie lassen aktuelle Forschungsfragen und -erkenntnisse in ihre Lehre einfließen. Seminare werden häufig als Forschungszirkel konzipiert, in denen Probleme gemeinschaftlich diskutiert werden; schriftliche Seminararbeiten versetzen die Studierenden oft in die Rolle von publizierenden Wissenschaftlern. Gelegentlich werden einzelne Seminare auch in der Form einer Konferenzsimulation durchgeführt. Insbesondere die Master-Studiengängen enthalten in vielen Fächern dezidiert forschungspraktische Module und Lehrveranstaltungen. Die besten – und das heißt in der Regel: forschungsstärksten und innovativsten – Masterarbeiten und wissenschaftlichen Arbeiten im Lehramt werden mit den Alumni-Awards der Philologischen Fakultät ausgezeichnet und die PreisträgerInnen bei der Abschlussfeier der AbsolventInnen am Ende des Semesters geehrt. Auch für einzelne Fachbereiche vergibt die Fakultät Auszeichnungen.

Ein Ziel könnte sein, vermehrt Lehrveranstaltungsformate zu entwickeln, die dem kollektiven Format einer Lehrveranstaltung so Rechnung trägt, dass Forschung in einem Kollektiv aufeinander abgestimmt geleistet und nach den Grundsätzen guter wissenschaftlicher Praxis dokumentiert wird. Die Digitalisierung der Lehre (siehe oben) kann einen Impuls zur Entwicklung solcher Lehrformate geben.

 

Lehr-, Lern- und Prüfungsmethoden orientieren sich an den Lernzielen.

An der Philologischen Fakultät wird bereits ein breites Repertoire von Lehr-, Lern- und Prüfungsmethoden angewandt. Über die oben im Qualifikationsprofil dargestellten allgemeinen Grundsätze – z.B. die Priorität von Theorien, Methoden und Praktiken wissenschaftlichen Arbeitens gegenüber spezifischen Lehrinhalten – hinausgehende Lernziele können nur die einzelnen Fächer formulieren. Die jeweiligen Lernziele werden auch je nach Lehrveranstaltung stark schwanken. Dasselbe gilt dann auch notwendig für eine Korrelation von Lernzielen und Lehr-, Lern- und Prüfungsmethoden. Insofern scheint uns dieser Punkt auf fakultärer Ebene nicht sinnvoll behandelbar.

 

RAHMEN. Durch nachhaltigen Ressourceneinsatz, zentrale Unterstützung und Serviceorientierung werden die Studienbedingungen an der Universität gesichert und weiterentwickelt.

 

Das Studienangebot orientiert sich  an  den Bedarfen  von  Wissenschaft, Gesellschaft und Studierenden.

Dass sich das Studienangebot an den Bedarfen von Wissenschaft, Gesellschaft und Studierenden ausrichten soll, ist auf den ersten Blick unstrittig und klingt gut. Es ist aber keineswegs klar, dass die Bedarfe dieser Institutionen und Gruppen dieselben sind, und v.a. handelt es sich bei diesen Institutionen und Gruppen um in sich inhomogene Größen: Die Wissenschaft, die Gesellschaft und die Studierenden sind eigentlich ein Bündel verschiedener und teils auch widerstreitender Interessen.  Wenn wir „die Gesellschaft“ oder „die Studierenden“ über das Studienangebot abstimmen ließen, würden vielleicht ganz andere, aber nicht notwendig bessere Studienangebote resultieren. Wir denken, dass sich das Studienangebot zunächst immer aus der lex artis der Fächer ableiten soll. Diese innere Logik des Fachs kennen die jeweiligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am besten. Sie können auch am besten darüber streiten und Entscheidungen darüber treffen. Ein weiterer leitender Gesichtspunkt für das Studienangebot sollte sein, dass es die Bildung der Studierenden zu selbständig denkenden und agierenden Persönlichkeiten und ForscherInnen ermöglicht. Über diese Gesichtspunkte hinaus kann Resonanz auf verschiedenen Ebenen – auf der Ebene der Wissenschaft selbst, der Gesellschaft und der Studierenden – ein sinnvolles Korrektiv sein. Bei der Institutionalisierung dieser Resonanz fühlt sich die Fakultät vorrangig den Studierenden verpflichtet. In vielen Fächern tritt z.B. die Fachschaft in Fragen des Lehrangebots an die Dozierenden heran. Durch das Studierendenvorschlagsbudget ist den Studierenden auch eine weitgehend autonome Organisation von Tutoraten und Lehraufträgen möglich.

Das Angebot der Philologischen Fakultät soll auch weiterhin nicht von externen Wünschen, sondern der inneren Logik der Fächer bestimmt sein. Mit der Etablierung der Medienkulturwissenschaft traf die Fakultät – aus der (auch kulturwissenschaftlichen) Logik der Philologien heraus und von Resonanz begleitet – eine bewusste Entscheidung für ein verstärkt kulturwissenschaftliches Angebot. Konsens herrscht derzeit auch über die Notwendigkeit eines Angebots in den Digital Humanities, das aber in substanzieller Form wegen mangelnder Ressourcen schwer zu verwirklichen ist. Ein Ziel wäre, hier ein entsprechendes Angebot zu etablieren.

 

Die Studienprogramme ermöglichen Studienerfolg.

Die unter dem Dach der Gemeinsamen Kommission der Philologischen und der Philosophischen Fakultät (GeKo) entwickelten Studienprogramme der Philologischen Fakultät werden sorgfältig von einer Reihe von informellen und formellen Gremien (Studiengangkommission, GeKo, Studienkommission, Fakultätsvorstand und Fakultätsrat) auf ihre Studierbarkeit hin geprüft. Einwände und Rückmeldungen werden stets berücksichtigt. In den Akkreditierungsverfahren der letzten Jahre wurden alle Studiengänge ohne Auflagen akkreditiert. Die Ermöglichung von Studienerfolg ist ein zentrales Kriterium für Studienprogramme. Die bestehenden Gremien sichern dies. Mit der neuen Systemakkreditierung stellt sich die Frage, wie die erfolgreich arbeitenden bestehenden fakultären Gremien eingebunden werden können. Es ist ein Ziel, die Verfahrenskompetenz und das Verfahrenswissen der Fakultät hier sinnvoll einzubringen.

 

Dem Prinzip der Serviceorientierung folgend, wird den Studierenden ein bestmögliches Informations- und Beratungsangebot zur Verfügung gestellt.

Die StudiengangskoordinatorInnen aller Fächer der Philologischen Fakultät bieten regelmäßig Studienberatungen an. Darüber hinaus sind auch Informationsveranstaltungen für Erstsemester vorgesehen. Je nach Fach gibt es auch weitere Informationsveranstaltungen. Diverse Initiativen der Fachschaften und Institute ergänzen das Informations- und Beratungsangebot. Feedback von den Studierenden wird aufgenommen und nach Möglichkeit umgesetzt. In der Studierendenbefragung 2016 zeigten sich die Studierenden der Philologischen Fakultät mit der Fachstudienberatung und der Betreuung und  Beratung durch  die Dozierenden insgesamt zufrieden.   Besonders   hoch   war   die   Zufriedenheit   mit   dem   Ertrag   von   tatsächlich wahrgenommenen Beratungen in Sprechstunden, außerhalb von Sprechstunden und per E- Mail. Das lässt darauf schließen, dass es bezüglich Beratungen nicht nur eine Bringschuld der KoordinatorInnen und Dozierenden, sondern auch eine Holschuld der Studierenden gibt. Unterdurchschnittliche Noten für alle Fächer gab es einzig im Punkt „Erläuterungen zur weiteren Studienplanung“ – hier könnte es ein Ziel sein, die Studienplanung bewusster und gezielter als bisher in das Beratungsangebot einfließen zu lassen. Speziell für Erstsemester könnten auch konzise und leicht zugängliche Lehrprofile hilfreich sein, die eine klare Vorstellung vom Lehren und Lernen in ihren Fächern geben.

 

Den Lehrenden und Studierenden werden für den Lernerfolg bestmögliche Arbeitsbedingungen  zur Verfügung gestellt.

Insgesamt sind die Arbeitsbedingungen in Lehre und Studium der Philologischen Fakultät gut bis befriedigend. Bestmöglich könnten sie nur sein, wenn finanzielle Ressourcen keine Rolle spielten. Tatsächlich hat die Fakultät hier aber wenig Spielräume. Die Versorgung mit Fachliteratur und die Situation der Seminarbibliotheken ist insgesamt (noch) zufriedenstellend. Zunehmend prekär gestaltet sich die Lage der UB, auf deren Bestände die Philologische Fakultät in hohem Maß angewiesen ist. Vonseiten der Lehrenden wurde das Fehlen eines zeitgemäßen Intranets zur internen Kommunikation und dem Datenaustausch öfter bemängelt. Problematisch ist teils auch die technische Ausstattung von Unterrichtsräumen (es gibt z.B. immer noch solche ohne Beamer) und allgemein die IT-Infrastruktur und ihre Betreuung. An vielen anderen Universitäten ist es selbstverständlich, dass das Rechenzentrum für die IT- Betreuung der Fakultäten zuständig ist. In Freiburg sind die Fakultäten auf sich allein gestellt, was die Philologische Fakultät immer wieder vor Probleme stellt. Dabei wäre eine gepflegte IT-Infrastruktur eine elementare Bedingung auch für die oben dargestellten Ambitionen der Fakultät im Bereich der Digital Humanities. In der letzten Studierendenbefragung von 2016 bemängelten die Studierenden der Philologischen Fakultät insbesondere die IT-Ausstattung. Ein weiterer unterdurchschnittlich bewerteter Punkt betraf mangelnde Räume für eigenständiges Lernen. Die Fakultät erkennt die bestehenden Defizite hinsichtlich der Raumsituation und der IT-Infrastruktur, kann sich hier angesichts fehlender finanzieller Ressourcen aber keine Ziele setzen, auf die sie später verpflichtet wird.

Die GeKo ist für den administrativen Rahmen in Studium und Lehre zentral. Insbesondere in der Prüfungsverwaltung gibt es aber immer wieder Probleme, die auf personelle Unterbesetzung und aufwendige Abläufe zurückzuführen sind. In der Studierendenbefragung 2016 gehörten diese Kritikpunkte zu den am häufigsten geäußerten überhaupt. Für eine dauerhafte Besserung der Personalsituation fehlen der Fakultät die Mittel. Maßnahmen zur Optimierung der Abläufe sind in Planung. Konkret soll die derzeit erprobte elektronische Noteneingabe durch die Dozierenden in den nächsten Jahren etabliert werden. Eine erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts ist ein Ziel.

 

Querschnittsziele

WERTE. Bei der Planung und Umsetzung von Studium und Lehre sind die Herstellung und Wahrung von Chancengleichheit,  die Würdigung von Diversität,  die Förderung der Internationalisierung und das Streben nach Qualitätsentwicklung als immanente Ziele handlungsleitend.

 

Im Sinne der Chancengleichheit werden aktiv Maßnahmen ergriffen, um Nachteile einzelner Personen oder Gruppen auszugleichen.

Die Philologische Fakultät wendet die universitätsweit üblichen Maßnahmen zur Ermöglichung eines erfolgreichen Studiums mit Behinderung oder chronischer Erkrankung an (vgl. dazu http://www.studium.uni-freiburg.de/service_und_beratungsstellen/studieren-mit-behinderung-   oder-chronischer-erkrankung). Dabei kommt insbesondere der für Prüfungs- und Studienleistungen beantragbare Nachteilsausgleich öfter zum Einsatz (z.B. Verlängerung der Bearbeitungszeit, Ruhepausen, Zulassung persönlicher oder sächlicher Hilfsmittel wie etwa Laptops). Der Nachteilsausgleich wird vom Prüfungsausschuss großzügig gewährt. Das entsprechende Verfahren ist in den Rahmenprüfungsordnungen der GeKo-Fakultäten geregelt. Ein großes Problem für Studierende mit Mobilitätseinschränkungen ist, dass das Dekanat und zahlreiche Unterrichtsräume nicht barrierefrei sind.

In der Studierendenbefragung 2016 wünschten sich Studierende der Philologischen Fakultät mit Kindern gelegentlich mehr Möglichkeiten zur Kinderbetreuung. Die Einschätzung der Betreuungsangebote war insgesamt aber eher gut als schlecht, und eigene (fakultäre) Kinderbetreuungsangebote wird sich die Fakultät auf absehbare Zeit nicht leisten können. Grundsätzlich bemüht sich die Fakultät, auf die Bedarfe von Studierenden mit familiären Verpflichtungen flexibel einzugehen.

Die Fakultät sieht Optimierungsbedarf derzeit insbesondere in der baulichen Barrierefreiheit, sieht sich aber gleichzeitig nicht in der Lage, ein so großes Projekt als Fakultät zu finanzieren. Für die Einschätzung von Diversität im weiteren Sinn vgl. den folgenden Punkt.

Die zunehmende Diversität der Studierenden und Lehrenden wird als Chance verstanden, und es werden geeignete Maßnahmen ergriffen, um den damit einhergehenden Herausforderungen zu begegnen.

Die Philologische Fakultät begrüßt die zunehmende Diversität von Studierenden und Lehrenden als Chance, die Multiperspektivität, Intersubjektivität und damit letztlich auch die Wissenschaftlichkeit humanistischer Bildung zu erhöhen. Die Fakultät bemüht sich deshalb u.a. um inklusives Curriculumdesign, inklusive Prüfungsformen und die Unterstützung der Lehre durch barrierefreie digitale Komponenten.

Die Fächer der Philologischen Fakultät haben Diversität längst als Forschungs- und Lehrinhalt entdeckt. Aspekte von Gender, sozialer und ethnischer Herkunft, sexueller Orientierung, Behinderung, Lebensalter, Interkulturalität, Migration und Globalisierung werden in fast allen Fächern reflektiert und in der Lehre berücksichtigt. Studienverläufe werden zunehmend flexibler gestaltet, um individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen. Bei den Prüfungsformaten hat in der Regel noch keine einschlägige Reflexion stattgefunden. Hier widerstreiten auch die Interessen nach Standardisierung und Festlegung in Modulhandbüchern (und neuerdings den Prüfungsordnungen selbst) einerseits und nach Flexibilisierung und individueller Passung andererseits. Eine entsprechende Diskussion soll in den Gremien in Gang gebracht werden. Ein weiteres Ziel ist es, vermehrt digitale Materialien und E-Learning auch für die Unterstützung unterschiedlicher Lernzugänge einzusetzen.

 

Internationalisierung und interkulturelle Kompetenzen werden gefördert. Die internationale Mobilität von Studierenden, Lehrenden und lehrnahem Verwaltungspersonal wird unterstützt.

Die Philologische Fakultät lag im Wintersemester 2017/18 mit einem Prozentsatz von 17,5% an internationalen Studierenden etwa im Schnitt der Gesamtuniversität (17,7%). Die Fakultät begrüßt die Internationalisierung als ein Element der Diversität (siehe oben) und der Wettbewerbsfähigkeit in einer zunehmend internationalen akademischen Landschaft. Pläne/Ziele zur weiteren Erhöhung der Internationalität betreffen punktuell vermehrte Angebote in englischer Sprache in bestimmten Fächern und die Entwicklung und Etablierung weiterer bi- und trinationaler Studiengänge inner- und außerhalb des European Campus. Kooperationen innerhalb des European Campus werden auch die Lehre in den bestehenden Studiengängen zunehmend beeinflussen. Probleme stellen hier u.a. die stark abweichenden Semesterzeiten und die schlechte ÖPNV-Verbindung insbesondere nach Frankreich dar. Die Philologische Fakultät schlägt zur Behebung des letzteren Problems einen von den Partneruniversitäten gemeinsam finanzierten „European Shuttle“ in Form täglich mehrmals bedienter, Eucor-exklusiver Busverbindungen zwischen den Standorten des European Campus vor.

Für Weiteres zur Förderung von Internationalisierung und interkultureller Kompetenz  vgl. den einschlägigen Punkt oben unter „LERNEN/Personale und interkulturelle Kompetenz“.

 

Alle ergriffenen Maßnahmen zur Zielerreichung werden in geschlossenen Qualitätskreisläufen kritisch reflektiert und evaluiert. Den Zielen werden stets beobachtbare Kriterien zugeordnet, und auch die Ziele selbst werden regelmäßig kritisch hinterfragt und gegebenenfalls an sich verändernde Rahmenbedingungen angepasst.

Die Philologische Fakultät hat mit ihren diversen für Studium und Lehre zuständigen Gremien bereits Strukturen, die kritische Reflexion und Weiterentwicklung möglich machen. Wo sinnvoll und vorhanden, greift sie stets auf Feedback z.B. aus Lehrevaluationen und Studierendenbefragungen zurück.

 

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